VOLLMOND 5-2018

NACHGEHAKT N achwuchs wird mitunter recht bald flügge und zieht in die Welt. Nein, es geht hier nicht um Zugvögel, sondern umMenschenkinder. Ein Blick ins Mondsee- land zeigt, dass fleißig gereist und gelernt wird. Der VOLLMOND traf sich mit drei jungen Menschen, die den Schritt aus dem häuslichen Nest in die weite Welt gewagt haben – und vielfach gewonnen haben. Klara, 17 und Paul, 16, verbrachten ein Schulhalbjahr bei Gastfamilien und gingen im Gastland zur Schule, Elisabeth, 18 Jahre jung, hat im Rahmen ihrer Schulausbildung schon zwei Praktika auf Bauern- höfen imAusland gemacht. Wie ist das so, wie kommt man auf die Idee, das berühmte „Hotel Mama“ zu verlassen und ins Ausland zu gehen? Elisabeth: „Bei uns ist ein Praktikum ohnehin vorgesehen und unsere Lehrer raten dazu, das im Ausland zu machen. Ich hatte einfach großes Inter- esse an Schafbetrieben und da liegt Schottland einfach nahe. Vorher war ich schon in Nord- deutschland, diesmal wollte ich weiter weg.“ Paul: „Bei mir waren es mein Cousin und meine Cousine, die waren beide imAusland und da wusste ich einfach schon im- mer, das will ich auch einmal machen. Außerdem war ich in der Volksschule einmal vier Wochen bei Freunden in Kana- da und ging dort auch zur Schu- le, damit war für mich klar: Ich will in die USA.“ Klara: „Ja, ich wusste eigent- lich auch schon immer, dass ich das einmal machen will und Irland hat mich einfach interes- siert.“ Wie seid ihr zu den Schulen, den Gastfamilien und dem Programm gekommen? Paul und Klara: „Wir haben das über eine Agentur gebucht, für Schulen und Gasteltern geht das, wenn man minderjäh- rig ist, kaum anders. Da wurde alles organisiert für uns.“ Elisabeth: „Hm, ja, ich habe einfach so ein bisschen im In- ternet geschaut und dann habe ich diesen Hof gefunden. Die Besitzer bieten Praktika auch für Leute an, die als sogenann- te Wwoofer freiwillig auf Bio- höfen arbeiten wollen. Dann habe ich dort angefragt und bin dann im Sommer zwei Monate dort gewesen.“ Das heißt, wenn man so ins Ausland geht für ein paar Monate, sucht man im Grun- de schon ein bisschen sich selbst, mit ein bisschen Ab- stand zur Familie? Paul: „Naja, natürlich ist das ein Gefühl von Unabhängig- keit, man muss ja auch sehr selbständig sein, du musst dich um alles kümmern.“ Klara: „Andererseits hatte ich im Grunde in Österreich mehr Freiheiten als in Irland, dort werden Jugendliche generell eher mehr behütet als bei uns.“ Paul: „Ja, ging mir auch so. Ich kannte nicht einmal die Hinaus in die Welt! Elisabeth in Schottland, wo sie ein Praktikum auf einem Bauernhof absolviert hat. Von Christina BURDA

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